Archäologie
Die Ziele der archäologischen Arbeit waren
·
archäologisches und naturwissenschaftliches Material, das die
Grundlage für das Anlegen und die Rekonstruktion eines mittelalterlichen
Klostergartens bietet, zu erhalten
·
eine neue Gartenanlage innerhalb des überlieferten Gebietes
zu ermöglichen
·
im Anschluss an die archäologischen Untersuchungen in Nydala
das Wissen und das Interesse für die archäologische Arbeit weiterzugeben
Der archäologische Auftrag bestand aus drei Teilen. Die
erste Etappe der Probegrabung wurde 2004
durchgeführt, um zu klären ob es noch
intakte Erd-Kulturschichten aus der Klosterzeit gab. Aber man hat keine gefunden. Vermutlich ist mehrere
Jahrhunderte Jahre nach der Klosterperiode
das Gelände bebaut worden, was letztendlich
die Erdschichten zerstört hat.
Diese 1. Untersuchung wurde durch eine Georadaruntersuchung ergänzt, die
das Ziel hatte, eventuelle Konstruktionen ( wie Mauern etc.) unter der Erde
nachzuweisen. Mit ein wenig Glück hätte
man mit Hilfe eines Georadars sogar Reste von eventuellen Gartenwegen
lokalisieren können.
Die Ergebnisse waren etwas enttäuschend, weil weder Gartenwege noch Gärten entdeckt wurden. Andererseits hat man aber einige Baureste und
andere Anomalien gefunden.
Südlich der Klosterkirche wurden die Ergebnisse interessanter.
Hier gibt es eine Vertiefung von ca. 2 m,
die durch das Gelände in östlich-westlicher Richtung verläuft. Es könnte sich
um einen Kanal handeln, den man oft in Zisterzienserklöstern sehen kann. Eine Makrofossilien-
und Pollenanalyse von Erdschichten im Kanal könnte interessante Ergebnisse bieten. Leider befindet sich der Kanal auf privatem Gebiet,
so dass hier z. Zt. keine Ausgrabungen durchgeführt werden können.
Um Spuren von Gewächsen aus der Klosterzeit zu finden, wurde eine Pollenanalyse in einem nahe gelegenen
Sumpf vorgenommen. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass fast keine Veränderungen der Vegetation in
der Umgebung während der ersten hundert Jahre nach der Ankunft der Mönche stattgefunden
haben. Es wurde allerdings festgestellt, dass ab dem
vierzehnten Jahrhundert vermehrt
Weizen, Gerste und Hanf angebaut wurde. Die Landschaft im Allgemeinen wurde offener und Anbauflächen und Weiden haben sich bis zur Reformation im sechzehnten Jahrhundert
vermehrt. Danach erfolgte ein Rückgang, der bis zum zwanzigsten Jahrhundert mit seinen
modernen Anbautechniken andauerte.
Zusammenfassend müssen wir leider feststellen, dass noch keine zuverlässigen Spuren von
Anbauflächen aus der Klosterzeit gefunden worden sind.
Dabei muss man aber auch berücksichtigen, dass nur ein kleiner Teil der Klosteranlage
untersucht worden ist.
Gleichzeitig haben wir aber neue Erkenntnisse gewonnen,
sowohl über die Klosteranlage als auch über
die Entwicklung und Veränderung der Landschaft in Nydala in den letzten 900
Jahren. |